Klimaschutz-Einkaufshilfe: Holzpelletöfen

Produktinfos

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Was sind Holzpelletöfen?

Holzpellets sind genormte, zylindrische Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehl, Hobelspäne, Waldrestholz) mit einem Durchmesser von ca. 4 - 10 mm und einer Länge von 20 - 50 mm. Sie können in Öfen oder Heizkesseln verfeuert werden.

Holzpelletöfen sind Einzelöfen, die ausschließlich mit Holzpellets befeuert und zur direkten Beheizung einzelner Räume eingesetzt werden. Ihr Leistungsbereich liegt in der Regel bei 11 kW bis zu maximal 15 kW. Sofern Holzpelletöfen mit einer sogenannten Wassertasche ausgerüstet sind, können sie auch in die Zentralheizung eingebunden werden.

Umweltauswirkungen von Holzpelletöfen

Holzpelletöfen haben gegenüber anderen Heizvarianten sehr hohe CO2-Einsparpotenziale: sie sind praktisch klimaneutral! Verglichen mit einem Öl-Niedertemperatur-Kessel spart man mit einem Holzpelletofen etwa 91% der CO2-Emissionen und auch gegenüber einem Öl-Brennwertkessels können 90% der CO2- Emissionen eingespart werden. Im Vergleich zum Energieträger Gas (Gas - Niedertemperatur - Kessel) sind die CO2-Einsparpotenziale ebenfalls sehr hoch: sie liegen bei etwa 88%.

Die Emissionen von Stickoxiden (NOx), Kohlenmonoxid (CO) und Staub liegen bei Holzpelletöfen jedoch deutlich über den Emissionen anderer Heizvarianten. Während die Stickoxide bei Öl- und Gaskesseln zwischen 40 und 100 mg/kWh liegen, emittieren selbst gute Pelletöfen 350 mg/kWh. Die Kohlenmonoxidemissionen (CO) von Öl- und Gaskesseln liegen, typischerweise zwischen 60-110 mg/kWh, gute Pelletsöfen emittieren 373 mg/kWh. Staubemissionen sind bei Öl- und Gaskesseln zu vernachlässigen während gute Pelletsöfen rund 60 mg/kWh emittieren.

Hinweis: Die Emissionswerte in der Grafik sind in mg/kWh angegeben. Davon abweichend sind die Höchstwerte für das Umweltzeichen in der Checkliste unten  in mg/Nm³ angegeben. Die Werte können ineinander umgerechnet werden: 1 mg/kWh entspricht etwa 0,4285 mg/Nm³.

Tipps & Tricks

  • Heizen sie Ihr Geld nicht zum Fenster hinaus: Stoßlüften statt Dauerkipp.
  • Im Dunkeln ist gut munkeln – über Nacht die Rollläden zu schließen spart zudem noch Energie.
  • Damit es kein böses Erwachen gibt: Prüfen Sie, ob Sie Ihre Heizungsanlage aufgrund der veränderten Gesetzeslage modernisieren müssen. Bei Verzug riskieren Sie ein Bußgeld.
  • Täglich auf’s Neue ein warmer Empfang zu Hause? Eine individuell einstellbare Heizungssteuerung macht’s möglich!
  • Im Schlafzimmer kühl und im Wohnzimmer kuschelig warm? Mit Thermostatventilen kein Problem. Für Sparfüchse: Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1° C bringt 5 % Energieeinsparung!
  • In die Zukunft gedacht: Kombinieren Sie die Heizwärmeversorgung mit Ihrer Warmwasserbereitung, zum Beispiel mit einem indirekt beheizten Speicher. Erwägen Sie auch den Einbau einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung. Fragen Sie dazu am besten einen Energieberater oder Installateur.
  • Weitere Informationen zu Holzpelletöfen finden Sie auch auf dem Produktportal EcoTopTen.de des Öko-Instituts.
  • Und nicht zuletzt: Achten Sie bei beim Erwerb auf den Blauen Engel und nutzen Sie die Blauer Engel Checkliste.

Der Blaue Engel

Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ hat Kriterien für besonders umweltfreundliche Holzpelletöfen entwickelt. Mit dem Blauen Engel ausgezeichnete Geräte finden Sie auf http://www.blauer-engel-produktwelt.de/energie-heizen/holzpelletoefen. Falls Sie solche Geräte nicht bei Ihrem Händler finden, gehen Sie mit ihm einfach die Blauer Engel Checkliste durch. Dann sind Sie auch bei Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzkriterien auf der sicheren Seite.

Einkaufshilfen zu dieser Vergabegrundlage: Holzpelletöfen
Schutzziel und Umschrift:

Ihre Blauer Engel Checkliste

  • Rationelle Energienutzung: Wirkungsgrad von ≥ 90% (Nennlast/Teillast)
  • Hilfsstrombedarf:
    • bei luftgeführten Pelletsöfen:
      - Betrieb bei Nennlast: ≤ 50 W oder max. 0,8% der Nennwärmeleistung,
      - Betrieb bei Teillast: ≤ 50 W oder max. 0,4% der Nennwärmeleistung.
    • bei wassergeführten Pelletsöfen:
      - Betrieb bei Nennlast: ≤ 50 W oder max. 0,9% der Nennwärmeleistung,
      - Betrieb bei Teillast: ≤ 50 W oder max. 0,7% der Nennwärmeleistung
  • Schlummerbetrieb:
    • bei luftgeführten Pelletsöfen: ≤ 5 W
    • bei wassergeführten Pelletsöfen: ≤ 8 W
  • Emissionsanforderungen:
    • NOx: max. 150 mg/Nm3 bei Nennlastbetrieb
    • CO: max. 160 mg/Nm3 bei Nennlastbetrieb; max. 350 mg/Nm3 bei Teillastbetrieb
    • Organische Stoffe (OGC): max. 8 mg/Nm3 bei Nennlastbetrieb, max. 13 mg/Nm3 bei Teillastbetrieb
    • Staub:
      - bei luftgeführten Pelletsöfen: max.  25 mg/Nm3 bei Nennlastbetrieb, max. 55 mg/Nm3 bei Teillastbetrieb
      - bei wassergeführten Pelletsöfen: max.  20 mg/Nm3 bei Nennlastbetrieb, max. 45 mg/Nm3 bei Teillastbetrieb
  • Einstell- und Bedienungsanleitung
  • Angebot von Dienstleistungen wie z.B. technischen Schulungen usw. (vgl. Vergabegrundlage)
  • Brennstoffqualität
  • Umweltgerechte Produktgestaltung

Quelle:

[1] Öko-Institut e.V.  EcoTopTen, Holzpelletheizungen und -öfen, 2008.

Literaturhinweis:

IÖW/Ökopol, Überarbeitung der Vergabegrundlagen für die Umweltzeichen "Holzpelletöfen" (RAL-UZ 111) und "Holzpelletkessel" (RAL-UZ 112) sowie Überprüfung des Rahmens für ein Umweltzeichen für Hackschnitzelanlagen, 2010.