Klimaschutz-Einkaufshilfe: Lampen

Produktinfos

Produktfoto © LEDON Lamp GmbH

Beleuchten mit Köpfchen!

In privaten Haushalten wird laut statistischem Bundesamt etwa 8 Prozent des Strombedarfs für die Beleuchtung verwendet. Kompaktleuchtstofflampen - umgangssprachlich oft Energiesparlampen genannt - und LED-Lampen benötigen, um gleich viel Licht abzugeben, gegenüber herkömmlichen Glühlampen etwa 80 Prozent, gegenüber Halogenglühlampen 70-75 Prozent weniger Strom. Dadurch können die Stromkosten in Ihrem Haushalt gesenkt werden.

Aber nicht alle energiesparenden Lampen sind gleich gut. Besonders umweltfreundliche und effiziente Lampen zeichnen sich beispielsweise durch folgende Vorteile aus:

  • Hohe Nutzlebensdauer und hohe Schaltfestigkeit
  • Geringe Anlaufzeit
  • Hohe Energieeffizienz
  • Geringer Quecksilbergehalt
  • Geringe UV-Strahlung und elektromagnetische Felder
  • Gute Farbwiedergabe

Umwelt- und Klimawirkung beleuchtet: Effizienz gewinnt!

Die meiste Energie (etwa 96%) verbrauchen Lampen während ihrer Nutzung. Die Herstellung und Entsorgung fallen so gut wie nicht ins Gewicht. Deshalb ist bei Lampen besonders relevant, wie energieeffizient sie sind. Je weniger Strom eine Lampe für einen bestimmten Lichtstrom benötigt, desto geringer sind die CO2-Emissionen.

Gemessen wird die Effizienz als "Lichtausbeute" in Lumen (Einheit für den Lichtstrom) pro Watt (Leistungsaufnahme der Lampe) d.h. lm/W. Je höher die Lichtausbeute, desto besser die Effizienz. Gute LED-Lampen und Energiesparlampen erreichen eine Lichtausbeute von über 50 Lumen pro Watt. Glühlampen erreichen häufig nicht einmal 10 Lumen pro Watt, Halogenglühlampen liegen bei etwa 12 Lumen pro Watt.

Dazu kommt, dass qualitativ hochwertige Kompaktleuchtstofflampen (10 - 12 Jahre) und LED-Lampen (15 - 25 Jahre) deutlich langlebiger sind als Glühlampen (1 Jahr ) und Halogenglühlampen (2 Jahre) (Annahme: tägliche Brenndauer von 3 Stunden). Daraus ergeben sich folgende ökologische Effekte: Stellt man die jährlichen Umweltauswirkungen einer 60-Watt-Glühlampe einer LED-Lampe mit einer Leistung von 7 Watt gegenüber, so liegen die Umweltauswirkungen bei der LED-Lampe jeweils bei weniger als einem Fünfzehntel in den Kategorien Treibhauspotenzial, Primärenergieaufwand und Versauerungspotenzial![1]

Neben der sehr guten Lichtausbeute haben Lampen, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, eine besonders lange Nutzlebensdauer und eine sehr gute Schaltfestigkeit. Kompaktleuchtstofflampen haben zudem eine kurze Anlaufzeit. Daneben gelten strenge Höchstwerte für den Quecksilbergehalt sowie für die elektromagnetische und ultraviolette Strahlung. Außerdem muss die Farbwiedergabe gut sein.

Die folgende Abbildung zeigt die Gesamtkosten verschiedener Beleuchtungsoptionen. Dazu zählen die Kosten für den jeweiligen Neukauf der Lampe, sowie die Stromkosten für den Betrieb.  Es wird deutlich, ab welcher Dauer sich die höheren Investitionskosten bei Energiesparlampen (ESL) und LED-Lampen (LED) durch die niedrigeren Stromkosten und geringeren Bedarf an Neuanschaffungen durch die längere Lebensdauer auszahlen.

Nach etwa einem Jahr (Kompaktleuchtstofflampen) bzw. nach etwa 3 Jahren (LED-Lampen) sind die höheren Kaufpreise der Lampen in Form von niedrigeren Stromkosten wieder eingespart. Wenn die Lampen länger als drei Stunden pro Tag leuchten dauert es noch kürzer.

Tipps & Tricks

  • Achten Sie beim Kauf einer neuen Lampe auf deren Farbtemperatur. Sie wird in Kelvin gemessen und muss auf der Lampenverpackung angegeben werden. Je höher sie Farbtemperatur, desto höher ist der Blaulichtanteil.
  • Deshalb eignen sich niedrige Farbtemperaturen (so genanntes: "warmweiß" bei 2500-3000 Kelvin) für den Wohn- und Schlafbereich.
  • "Neutralweiße" Lampen (etwa 4000 Kelvin) eigenen sich für eine sachliche Beleuchtung in Fluren oder in der Küche.
  • "Tageslichtweiße" Lampen (ab 6000 Kelvin) kommen dem Sonnenlicht sehr nahe und eignen sich besonders für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen.
  • Lampen haben unterschiedliche Fassungen (Sockel). Die Häufigsten sind die Drehfassungen in den Größen E14 (meist Kerzen) und E27 (herkömmliche Glühlampen und Halogenglühlampen). Halogenstrahler sind in zwei Ausführungen weit verbreitet: GU10-Sockel für den Hochvoltbetrieb (220V) und GU5.3-Sockel für den Niedervoltbetrieb (mit einem vorgeschalteten Transformator). Um beim Lampentausch sicher zu gehen nehmen Sie die alte Glühlampe bzw. den Halogenstrahler einfach mit zum Fachhändler und lassen Sie sich zum richtigen energieeffizienten Ersatz beraten.
  • Kompaktleuchtstofflampen enthalten sehr geringe Mengen Quecksilber. Deshalb dürfen sie nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen bei dafür vorgesehenen Sammelstellen zurückgegeben werden. Wo sich die für Sie nächstgelegene Sammelstelle befindet entnehmen Sie dem Sammelnetzwerk http://www.lichtzeichen.de.
  • Geht eine Kompaktleuchtstofflampe zu Bruch sollten Sie Ruhe bewahren, den Raum 15-20 Minuten gut lüften und die Scherben mit einem festen Stück Pappe oder Papier zusammen schieben und luftdicht verpackt (z.B. in einem Glas mit Drehverschluss) bei der nächstgelegenen Sammelstelle abgeben. Scherbenreste können Sie mit einem Klebeband aufnehmen und den anderen Scherben beifügen. Ausführliche Informationen zu Verhalten bei Lampenbruch finden Sie auch beim Umweltbundesamt: http://www.umweltbundesamt.de/energie/licht/hgf.htm
  • Achten Sie bei der Helligkeit einer Lampe nicht auf die Leistungsaufnahme (Watt), wie Sie es von Glühlampen gewohnt sind, sondern auf den Lichtstrom in Lumen (lm). Er muss auf der Lampenverpackung angegeben werden. Eine 40 Watt Glühlampe hat einen Lichtstrom von etwa 400 Lumen, eine 60 Watt Glühlampe von etwa 700 Lumen.
  • Eine Übersicht über die effizientesten LED- und Energiesparlampen bietet das Produktportal EcoTopTen.de des Öko-Instituts.
  • Und nicht zuletzt: Achten Sie beim Kauf auf den Blauen Engel und nutzen Sie die Blauer Engel Checkliste.

Der Blaue Engel

Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ hat Kriterien für besonders umweltfreundliche Lampen entwickelt. Lampen mit dem Blauen Engel finden Sie auf http://www.blauer-engel-produktwelt.de/. Falls Sie diese nicht bei Ihrem Händler finden, gehen Sie mit ihm einfach die Blauer Engel Checkliste durch. Dann sind Sie auch bei Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzkriterien auf der sicheren Seite.

Einkaufshilfen zu dieser Vergabegrundlage: Lampen
Schutzziel und Umschrift:

Ihre Blauer Engel Checkliste

  • Sehr hohe Energieeffizienz: EGN[2] ≤ 10,16 + 0,291 × Ra[3]
  • Leistungsfaktor ≥ 0,75 bei LED-Lampen < 25 W
  • Leistungsfaktor ≥ 0,90 bei LED-Lampen ≥ 25 W
  • Gute Farbwiedergabe: Ra ≥ 80
  • Hohe Nutzlebensdauer von mind. 6.000 Stunden bei einer Schaltfestigkeit von 20.000 Schaltzyklen
    und einer Frühausfallrate von höchstens 2 %
  • Geringe Anlaufzeit von höchstens 60 Sekunden bei Kompaktleuchtstofflampen mit Amalgam und
    bei sonstigen Lampen im Geltungsbereich von höchstens 30 Sekunden
  • Geringer Quecksilbergehalt
    • Max. HG ≤ 0,6 + 0,03×√Ф + 0,00008×LD,
      mit Ф = Anfangslichtstrom der Lampe in Lumen und LD = Nutzlebensdauer der Lampe
  • Geringe UV-Strahlung und elektromagnetische Felder
    • Aktinisches UV (250 nm bis 400 nm) - Es = 0,01 mW/m²
    • UVA (315 nm bis 400 nm) - EUVA = 100 mW/m², bezogen auf 1’000 Lux.
    • Auszuzeichnende Lampen dürfen im Abstand von 30 cm elektrische Felder nur in
      einem solchen Maße emittieren, dass die Bedingung F ≤ 0,3 % eingehalten wird
  • Ausführliche Verbraucherinformationen, insbesondere Hinweise zur sachgerechten Entsorgung

Quellen und Erläuterungen:

[1] Öko-Institut, PROSA-Studie Lampen in Privat-Haushalten 2010.

[2] EGN = Aufwandskennzahl der Elektroenergie (Stromverbrauch) EGNZ85, siehe Vergabegrundlage RAL-UZ 151

[3] Ra = über der Mindest-Nutzlebensdauer gemittelter allgemeiner Farbwiedergabeindex RaBil.N1.M