Klimaschutz-Einkaufshilfe: Energiemessgeräte

Produktinfos

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Stromfresser identifizieren

Viele Elektrogeräte benötigen Strom, selbst wenn sie ausgeschaltet sind. Dazu gehören unter anderem Computer, HiFi-Anlagen, Fernseher oder Netzteile von Halogenlampen. Die Mehrkosten durch den so genannten Standby-Verbrauch belaufen sich durchschnittlich auf etwa 100 Euro für einen Zwei-Personen- Haushalt[1]. Wer diesen Betrag sparen will, kann solche „heimlichen Verbraucher“ mit einem Energiemessegerät einfach aufspüren und mittels einer kostengünstigen, schaltbaren Steckerleiste oder einer automatischen Steckerleiste komplett vom Stromnetz trennen.

Über das Display des Energiemessgerätes kann wahlweise die momentane Wirkleistung des zu messenden Haushaltsgeräts oder die verbrauchte elektrische Energie über einen bestimmten Zeitraum abgelesen werden. Durch die Eingabe eines Strompreises ist es außerdem möglich, den verbrauchten Strom als Geldbetrag anzeigen zu lassen. Gute Messgeräte ermitteln elektrische Leistungen bereits ab 0,5 Watt. Die meisten herkömmlichen Energiemessgeräte hingegen zeigen Leistungen erst ab fünf Watt an und eignen sich nicht zum Aufspüren der vielen „kleinen“ Stromverbraucher[2].

Ihre private Klimabilanz

Den Stromverbrauch Ihres Haushaltes erfahren Sie in Ihrer Stromrechnung. Er liegt bei einem 2-Personenhaushalt bei durchschnittlich 3.440 kWh pro Jahr und entspricht zirka 2 Tonnen durch Elektroenergie bedingte CO2e-Emissionen. Doch welches sind die großen Energieverbraucher in Ihrem Haushalt? Typische Kandidaten sind alte Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Heizungspumpen oder Elektroheizer. Das Energiemessgerät hilft Ihnen dabei, Ihren Elektrogerätebestand systematisch nach Energieschleudern zu durchforsten. Machen Sie ihre private Klimabilanz und verbannen Sie besonders ineffiziente Geräte aus Ihrem Haushalt! Dadurch sparen Sie Geld und schonen das Klima.

Tipps & Tricks

  • Achten Sie auf den Messbereich der Geräte! Nur solche Energiemessgeräte, die ab 0,5 Watt oder darunter noch präzise messen, eignen sich zum Aufspüren von Standby-Verbrauchern.
  • Energiemessgeräte verbrauchen selbst ebenfalls Strom. Sie sollten deshalb nur dann in der Steckdose verbleiben, wenn tatsächlich gemessen wird.
  • Sobald ein Haushaltsgerät mit hohem Standby-Verbrauch erkannt wurde, sollte dies mit einer schaltbaren Steckerleiste bei Nichtnutzung vom Netz getrennt werden.
  • Bei Gerätekombinationen wie HiFi-Anlagen, Fernseher oder Computern eignet sich eine automatischen Steckerleiste um nicht genutzte Geräte automatisch abzuschalten.
  • Und nicht zuletzt: Achten Sie beim Kauf auf den Blauen Engel und nutzen Sie die Blauer-Engel-Checkliste.

Der Blaue Engel

Das Umweltzeichen "Der Blaue Engel" hat Kriterien für besonders umweltfreundliche Energiemessgeräte entwickelt. Energiemessgeräte mit dem Blauen Engel finden Sie auf http://www.blauer-engel-produktwelt.de/. Falls Sie die Geräte nicht bei Ihrem Händler finden, gehen Sie mit ihm einfach die Blauer Engel Checkliste durch. Dann sind Sie auch bei Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzkriterien auf der sicheren Seite.

Einkaufshilfen zu dieser Vergabegrundlage: Energiemessgeräte
Schutzziel und Umschrift:

Ihre Blauer Engel Checkliste

Funktionsumfang

  • Messung elektrische Wirkleistung (Wel)
  • Messung elektrischer Energieverbrauch (kWh)
  • Anzeige der Energiekosten (€)

Messgenauigkeit

  • Messbereich Leistungsmessung mindestens von 0,5 Watt bis 3680 Watt
  • Messgenauigkeit Leistungsmessung bezogen auf den jeweiligen Messwert ±5 % ±0,5 Watt
  • Messgenauigkeit Energieverbrauchsmessung ±5 %

Energieverbrauch

  • Leistungsaufnahme des Messgerätes beträgt maximal 2 Watt

Sicherheit und Umweltschutz

  • Erfüllung der elektrischen Sicherheitsanforderungen
  • Keine quecksilberhaltigen Bauteile oder Batterien
  • Schadstoffarme Gehäusekunststoffe

Quellen

 [1] Der Standby-Verbrauch von Geräten liegt bei privaten Haushalten im Schnitt bei 400 kWh pro Jahr. Bei einem Strompreis von 0,24 Ct/kWh entspricht dies 96 €/Jahr.

 [2] Öko-Institut, PROSA Energiemessgeräte, Freiburg 2010.